Projekt P3: Ursprung von warmen und heißen Trümmerscheiben und Architektur von Planetensystemen (AIU/Jena)

Zusammenfassung

Untersuchungen der letzten Jahre mittels Nahinfrarot-Interferometrie, hochaufgelöster Mittinfrarot-Spektroskopie und Ferninfrarot-Himmelsdurchmusterungen deuten darauf hin, dass Trümmerscheiben im Allgemeinen eine komplexe Radialstruktur, bestehend aus kalter (~50 K), warmer (~200 K) und heißer (~1000 K) Staubkomponente, besitzen. Unsicher ist jedoch, ob diese Komponenten immer auf schmale, physikalisch separierte Ringe begrenzt sind. Ebenso verbleiben bis heute die Herkunft und die wechselseitigen Beziehungen der Komponenten untereinander zu großen Teilen im Dunkeln. Eine mögliche Erklärung bezeichnet bisher nicht beobachtbare Planeten als Hauptverantwortliche der Radialstruktur, die durch Migration und Streuung verschiedene Zonen verdichten oder leeren. Mit diesem Projekt werden wir verbesserte Statistiken zur Häufigkeit von warmen und heißen Staubscheiben sowie deren Parametern erhalten. Des Weiteren werden wir ein oder mehrere spezifische Szenarios für die Herkunft des warmen und heißen Staubes entwickeln, die in Einklang mit verfügbaren theoretischen und beobachteten Randbedingungen bzw. Einschränkungen stehen. Wir werden außerdem Einschränkungen für Planetesimale, Planeten und die Gesamtarchitektur der Systeme formulieren und Vorschläge für zukünftige Beobachtungstests unterbreiten. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit den Projekten P4–P9 durchgeführt, welche wichtige Daten für die Kollisionsmodelle und die Berechnung von Observablen liefern.