Zu 1. Für die Bestimmung des Schraubenwerts sind Sterne in der Nähe des
Meridians zu verwenden. Ihre Deklinationen sind einem Jahrbuch [5]
oder [6] zu entnehmen.
Vor Beginn der Zeitmessungen ist das Okularmikrometer so zu drehen,
daß ein meridiannaher Stern bei feststehendem Fernrohr auf dem mittleren,
zur Schlittenbewegung parallel liegenden Faden, exakt entlangläuft.
Die Durchgangszeiten eines Sterns sind bei sechs verschiedenen
Fadeneinstellungen jeweils zweimal zu messen.
Bei der Einstellung des beweglichen Fadens ist auf den toten Gang
und den Nullpunktsfehler der Trommel zu achten!
Es ist unbedingt zu gewährleisten, daß die Orientierung des Mikrometers beim
Einstellen der beiden Doppelsterne nicht verändert wird!
Niemals die Fäden des Mikrometers mit der Hand berühren!
Es wird empfohlen einen Zeitwert sofort in Gradmaß umzuwandeln, um einen
Richtwert für den Schraubenwert zu erhalten. Schätzen Sie unbedingt den
Einfluß des Seeing auf ihre Meßwerte ab.
Abb. 7: Positionskreis und Okularschraubenmikrometer.
Zu 2. Zur Orientierung des Positionskreises (siehe Abb. 7)
verfährt man wie folgt:
Zunächst löst man die Klemmschraube am Positionskreis und stellt
die Markierung auf . Dann wird der Positionskreis wieder
geklemmt. Jetzt löst man die Klemmschraube am Mikrometer und richtet
unter ständigem Hin- und Herdrehen der Rektaszensionsfeinbewegung
den Faden c mit Hilfe eines Sterns in Meridiannähe in
Ost-West-Richtung aus. Nach dem Festziehen der Klemmschraube am
Mikrometer ist die Einstellung zu kontrollieren. Die Nullmarke am
Positionskreis zeigt jetzt in Nordrichtung. Achten Sie bei der
Messung darauf, in welchem Quadranten sich die schwächere
Komponente befindet. Stellen sie die Fadenkreuzbeleuchtung
bei den Messungen nur so hell ein, daß sowohl einerseits
das Fadenkreuz ausreichend beleuchtet ist, aber andererseits
die zu vermessenden Sterne sich noch gut vom beleuchteten
Hintergrund abheben.
Zu 3. Berechnen Sie mit der Methode der Fehlerfortpflanzung den Fehler
in den absoluten Koordinaten und der
Sekundärkomponente B.
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Juergen Weiprecht
2002-10-29