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11.4.3 Hinweise

Achtung:
Bei allen Sonnenbeobachtungen ist darauf zu achten, daß weder der Beobachter (Erblindungsgefahr!) noch das Instrument infolge der großen Strahlungsenergie, die vom Objektiv gesammelt und im Brennpunkt des Fernrohres konzentriert wird, Schaden erleiden.
Nie länger als 10 Minuten hintereinander beobachten, dann Deckel 2 bis 3 Minuten schließen!

Zu 1.: Beobachtungen an einem parallaktisch aufgestellten Fernrohr durchführen.
Als Schablone eignet sich festes Zeichenpapier, das einen Durchmesser von etwa 18 cm haben sollte. Falls ein Telementor zur Beobachtung verwendet wird, ist er parallaktisch zu montieren. Die Nord-Süd-Ausrichtung erfolgt im Horizontsystem mittels einer Mire. Die Halterung des Sonnenprojektionsschirmes wird direkt am Okularauszug des Telementors mit dem Zwischenring 80 mm befestigt. Danach wird der Projektionsschirm mit aufgelegter Schablone an den beiden Haltestangen angeschraubt. Anschließend wird das Okular $f \ = \ 16$ mm mit Fadenkreuz zusammen mit der Okularsteckhülse an den Zwischenring angeschraubt. Blicken Sie beim Aufsuchen der Sonne nicht über die Visiereinrichtung direkt in die Sonne, sondern nutzen Sie den Schattenwurf am Rohr zur Ausrichtung aus. Bringen Sie nach dem Scharfstellen (Fadenkreuz und Sonnenflecken) mit den Feintrieben einen Sonnenfleck auf einen Faden und drehen Sie dann das Okular in der Steckhülse solange, bis der Fleck bei leichtem Hin- und Herschwenken des Fernrohrs mittels des Rektaszensionsfeintriebes auf dem Faden entlangläuft. Die Westrichtung ergibt sich aus der Bewegungsrichtung des Sonnenbildes bei feststehendem Fernrohr. Drehen Sie das Fernrohr mit der Deklinationsbewegung nach Norden, so verschwindet der Nordrand des Sonnenbildes zuletzt. Markieren Sie die Himmelsrichtungen auf der Schablone. Halten Sie durch vorsichtiges Drehen der Feinbewegung das Sonnenbild innerhalb der Sonnenbildbegrenzung und markieren Sie die Lage der Sonnenflecke durch Punkte. Beim Zählen der Flecken ist darauf zu achten, daß Flecken, die von einer gemeinsamen Penumbra umgeben sind, nur als ein Fleck zu zählen sind. Nach dem Markieren der Flecken ist Datum und Uhrzeit auf der Zeichnung zu vermerken!
Zu 2.: Den Merkmalen der einzelnen Fleckenklassen (siehe Tabelle 1) ist zu entnehmen, ob die Winkelausdehnung des Fleckes oder der Fleckengruppe zur Klassifizierung notwendig ist. Die Ost-West-Ausdehnung kann berechnet werden, wenn die Größe $d$ aus der Zeichnung der Fleckengruppe entnommen wurde. Dazu muß der Positionswinkel der Sonnenachse und des Sonnenäquators in die Zeichnung eingetragen werden, da parallel zum Sonnenäquator gemessen wird. Für die Klassifizierung können einzelne Flecken kurzzeitig auch mit einem Okular kürzerer Brennweite (beim Telementor $f$ = 25 mm) projiziert werden.
Für die Bestimmung der Rotationsdauer ist ein möglichst kleiner Sonnenfleck zu benutzen. Für das Ausmessen der Zeichnung ist es ausreichend, den Winkel $\varphi$ mit einem Winkelmesser zu bestimmen und die Zehntelgrade zu schätzen. Die Größe $\rho$ ist auf 1/10 mm genau anzugeben. Beachten Sie beim Ablesen des Winkels $\varphi$ aus der Zeichnung, in welchem Quadranten er liegt, da sonst Vorzeichenfehler auftreten, die bei der Subtraktion der Winkel $\psi_1$ und $\psi_2$ das Ergebnis total verfälschen können.
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Juergen Weiprecht 2002-10-29