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19.3 PCVISTA-Befehle: Beschreibung

Die im folgenden aufgeführten Befehle bilden den Grundstock zur Erstellung von Polarisationskarten. Auf Grund der in 19 dargestellten beschränkten Möglichkeiten von PCVISTA ergab sich die Notwendigkeit der Erstellung von drei Zusatzprogrammen (readfits, kalibrat und linpol), die jedoch bei der Arbeit wie PCVISTA-Befehle genutzt werden können.
Die Darstellung beginnt mit den vier Grundrechenarten add, sub, mul, div. Es folgen in alphabetischer Reihenfolge die Befehle bin, box, clip, cursor, help, imshift, let, mn, offxy, stars, sky, tv und window. Am Schluß sind die Beschreibungen der Befehle readfits, kalibrat und linpol aufgeführt. Hilfen, auch zu den hier nicht genannten Befehlen, finden sich in den entsprechenden Files mit der Namenserweiterung "`.hlp"' in englischer Sprache.
Im Zusammenhang mit den CCD-Bilddaten wird im folgenden auch von Intensitätswerten gesprochen, welche jedoch nur im Sinne von relativen Intensitäten verstanden werden können.


Zweck:
Pixelweises Addieren von zwei oder mehreren CCD-Bildern

Befehl:
add

Darstellung:
add File1 [File2] [Filen] [const=] [box=] [norm]

Bemerkungen:
Je nach Angabe wird die Summe aus dem File1 und dem File2 bzw. noch mehreren Files oder einer Konstanten gebildet.
Das Ergebnis der Operation wird in File1 abgelegt.
Durch die Option [norm] wird das Ergebnis anschließend durch die Anzahl der summierten Files geteilt.
Mit der Option [box=] kann die Operation auf eine vorher zu definierende Box beschränkt werden (vgl. Befehl box).
Die Anzahl der Reihen bzw. Spalten der zu bearbeiteten Files muß gleich sein.

Beispiele:
add lkh198_1 const=200 box=1
add lkh198_1 lkh198_2 norm



Zweck:
Bilden der pixelweisen Differenz zweier CCD-Bilder

Befehl:
sub

Darstellung:
sub File1 [File2] [const=] [box=]

Bemerkungen:
Je nach Angabe wird die Differenz zwischen dem File1 und dem File2 oder einer Konstanten gebildet.
Das Ergebnis der Operation wird in File1 abgelegt.
Mit der Option [box=] kann die Operation auf eine vorher zu definierende Box beschränkt werden (vgl. Befehl box).
Die Anzahl der Reihen bzw. Spalten der zu bearbeiteten Files muß gleich sein.

Beispiele:
sub lkh198_1 lkh198_2
sub lkh198_1 const=200 box=1
sub dark const=0.5$\cdot$mn
    (Mittelwert muß vorher berechnet worden sein, vgl. Bef. mn)
Zweck:
Pixelweises Multiplizieren zweier oder mehrerer CCD-Bilder

Befehl:
mul

Darstellung:
mul File1 [File2] [Filen] [const=] [box=] [div=]

Bemerkungen:
Je nach Angabe wird das Produkt aus File1 und weiteren Files oder einer Konstanten gebildet.
Konstanten müssen ganzzahlig sein. Die Multiplikation mit gebrochenen Zahlen läßt sich unter zusätzlicher Benutzung der Option [div=] ausführen (siehe Beispiel).
Das Ergebnis der Operation wird in File1 abgelegt.
Mit der Option [box=] kann die Operation auf eine vorher zu definierende Box beschränkt werden (vgl. Befehl box).
Die Anzahl der Reihen bzw. Spalten der zu bearbeiteten Files muß gleich sein.

Beispiele:
mul lkh198_1 const=sky box=1
    (Wert "`sky"' vorher berechnen, vgl. Befehl sky)
mul lkh198_1 const=5 div=2 (Multiplikation mit dem Faktor 5/2)



Zweck:
Pixelweises Dividieren zweier CCD-Bilder

Befehl:
div

Darstellung:
div File1 [File2] [const=] [mul=] [dark=] [flat] [box=]

Bemerkungen:
Je nach Angabe wird der Quotient aus dem File1 und dem File2 oder einer Konstanten gebildet.
Konstanten müssen ganzzahlig sein. Die Division durch gebrochenen Zahlen läßt sich unter zusätzlicher Benutzung der Option [mul=] ausführen.
Das Ergebnis der Operation wird in File1 abgelegt.
Mit der Option [box=] kann die Operation auf eine vorher zu definierende Box beschränkt werden (vgl. Befehl box).
Durch die Option [dark] wird erreicht, daß alle angegebenen Files vor der eigentlichen Division dunkelsignalreduziert werden, allerdings erfolgt diese Subtraktion nur mit einer Konstanten und nicht als pixelweise Subtraktion des entsprechenden dark-Files.
Bei Angabe der Option [flat] erfolgt im Anschluß an die Division eine Multiplikation mit dem Mittelwert (mn) des Files2. Dieser Mittelwert muß zuvor berechnet worden sein (vgl. Befehl mn).
Die Anzahl der Reihen bzw. Spalten der zu bearbeiteten Files muß gleich sein.

Beispiel:
div lkh198_1 lkh198_2 dark=d flat
    folgende Rechnung wird dabei ausgeführt:
    lkh198_1 = ((lkh198_1 - dark) $\cdot$ flat) / (lkh198_2 - dark)
    (Mittelwert "`mn"' muß vorher berechnet werden, vgl. Befehl mn)



Zweck:
Zusammenlegen von Pixeln eines CCD-Bildes

Befehl:
bin

Darstellung:
bin File [bin=] [norm]

Bemerkungen:
Es werden bin $\times$ bin Pixel zu einem neuen Pixel zusammengelegt.
Der bin-Wert muß größer als 1 sein.
Dabei werden die Daten der einzelnen Pixel addiert. Durch Benutzung der Option [norm] läßt sich durch die anschließende Division durch die Pixelanzahl eine Normierung erreichen.
Das Ergebnis der Operation wird im selben File abgelegt.

Beispiel:
bin lkh198_1 bin=4 norm
(16 Pixel (4 $\times$ 4 - Pixelquadrat) werden zu einem Pixel zusammengelegt. Die Pixelwerte werden nach ihrer Addition normiert)
Zweck:
Definieren eines Bildausschnittes.

Befehl:
box

Darstellung:
box [box_num=] [cr=n] [ cc=n] [nr=n] [nc=n] [sr=n] [sc=n] [int] [show] [del]

Bemerkungen:
Die Parameter nr und nc definieren die Anzahl der Reihen und Spalten der Box. Die Lokalisierung kann durch Angabe des Mittelpunktes cr, cc oder durch Angabe der Startwerte sr, sc erfolgen.
Die Option [int] gestattet eine interaktive Boxdefinition, indem im aktuell angezeigten Bild das Zentrum und eine Ecke als Parameter gekennzeichnet werden.
Durch die Option [show] erfolgt die Darstellung der Box im Bild.
Löschen einer Box ist durch Angabe der Option [del] möglich.
Falls keine Nummer angegeben ist, wird eine neue ausgewiesen.
Bei box allein erfolgt eine Auflistung aller bisher definierten Boxen.

Beispiele:
box lkh198_1 nr=100 nc=60 cr=200 nc=150 show
box 10 del (Löscht die Box 10)



Zweck:
Zurücksetzen von Pixelwerten außerhalb eines Intensitätsbereiches

Befehl:
clip

Darstellung:
clip File [max=] [vmax=] [ min=] [vmin=] [box=]

Bemerkungen:
Dieses Programm ersetzt alle Pixelwerte größer max durch vmax und alle Pixelwerte kleiner min durch vmin.
Sind [vmax] und [vmin] nicht gegeben, so werden die Pixelwerte gleich [max] bzw. [min] gesetzt.
Das Ergebnis der Operation wird im selben File abgelegt.
Mit der Option [box=] kann die Operation auf eine vorher zu definierende Box beschränkt werden (vgl. Befehl box).

Beispiel:
clip lkh198_1 max=20000 min=200 vmin=400 box=3
(Alle innerhalb der bereits vorher zu definierenden Box 3 (vgl. Befehl box) liegenden Pixelwerte größer als 20000 werden gleich 20000 und alle Werte kleiner als 200 werden gleich 400 gesetzt)



Zweck:
Anzeigen der Intensitätswerte einzelner Pixel

Befehl:
cursor

Darstellung:
cursor [local]

Bemerkungen:
Dieses Programm setzt ein Kreuz auf den Bildschirm, welches mit den Cursortasten nach oben/unten bzw. rechts/links und mit den Tasten $<$Pos1$>$, $<$Ende$>$, $<$Bild$\uparrow >$ und $<$Bild$\downarrow >$ diagonal bewegt werden kann.
Mit der Taste $<$Einfg$>$ kann in der Schrittweite zwischen 10 und 1 Pixel pro Tastenanschlag gewechselt werden.
Befindet sich der Cursor innerhalb eines vorher angezeigten Bildes (vgl. Befehl tv) so erscheinen Name des Files, die Reihen- und Zeilenkoordinaten und der Intensitätswert des Pixels, auf dem das Kreuz gerade steht. Ist das Kreuz außerhalb eines Bild-Files, erscheint die Mitteilung "`OUT OF RANGE"'.
Ohne die Angabe der Option local erfolgt die Datenanzeige im unteren Bildteil.
Bei Benutzung einer Taste eines kleinen Buchstabens wird die Position des Kreuzes und der Intensitätswert an dieser Stelle in ein ASCII-File eingetragen, welches die gleiche Bezeichnung, aber mit der Namenserweiterung "`.dat"', trägt.
Das Programm kann man mit der Betätigung der Taste $<$Enter$>$ verlassen.
Zweck:
On-line-Hilfe zu den einzelnen PCVISTA-Befehlen

Befehl:
help

Darstellung:
help [Befehlsname]

Bemerkungen:
Wenn kein Befehlsname als Option erscheint, listet dieses Programm alle Files mit der Namenserweiterung "`.hlp"' auf.

Beispiel:
help mn
(Gibt Informationen zum Befehl mn)



Zweck:
Verschiebung des Bildes in Reihen und Spalten

Befehl:
imshift

Darstellung:
imshift File [dr=] [dc=]

Bemerkungen:
Verschiebt jeden Pixelwert im angegebenen File um dr-Reihen und dc-Spalten. Hierzu können z. B. die mit dem Befehl offxy ermittelten Werte genutzt werden.
Alle Pixel die aus dem Bild geschoben werden sind verloren, alle ins Bild kommenden werden gleich Null gesetzt.
Ist dr oder dc größer als die Anzahl der Reihen oder Spalten des Bild-Files, wird eine Fehlermeldung gegeben.
Sind dr oder dc nicht in der Befehlszeile gegeben, so werden die Werte der PCVISTA-Variablen dr oder dc verwendet (welche im File "`symbol table"' stehen), existieren diese auch nicht, so werden sie gleich Null gesetzt.

Beispiel:
imshift lkh198_1 dr=2 dc=-3
(Das angegebe File wird um zwei Reihen nach rechts und um drei Reihen nach oben verschoben)



Zweck:
Setzen und Anzeigen von Variablen

Befehl:
let

Darstellung:
let [-e] [Bezeichnung=Wert]

Bemerkungen:
Beim Setzen der Variablen sind keine Leerzeichen erlaubt.
Wenn keine Option angegeben ist, wird der gesamte Variableninhalt des Files "`symbol table"' angezeigt.
Wird nur der Name angegeben, erfolgt die Anzeige des derzeitigen Wertinhaltes der Variablen.
Wird nur der Wert weggelassen, wird der Variableninhalt gelöscht.
Wenn die Option -e angegeben ist, wird zunächst jeglicher arithmetischer Ausdruck der rechten Seite berechnet und dieser dann als Variableninhalt eingesetzt.
Ohne die Option -e wird die Variable auf der linken Seite einfach gleich dem Ausdruck auf der rechten Seite gesetzt.
Als Wert eines undefinierten Symbols wird die Null genommen.

Beispiele:
let (Der gesamte Variableninhalt wird angezeigt.)
let gamma (Der Wert der Variablen gamma wird angezeigt.)
let gamma= (Der Wert der Variablen gamma wird gelöscht.)
let gamma=2$\cdot$sky (Setzt den Wert von gamma gleich dem Ausdruck "`2$\cdot$sky"'.
let -e gamma=2$\cdot$sky (Setzt den Wert von gamma gleich dem Zweifachen der Variablen "`sky"' (Wert "`sky"' vorher berechnen, vgl. Befehl sky)
Zweck:
Mittelwertberechnung eines Bild-Files

Befehl:
mn

Darstellung:
mn File [box=] [pix=] [ nozero]

Bemerkungen:
Dieses Programm berechnet den Mittelwert aller Daten im angegebenen File.
Mit der Option [box=] kann die Operation auf eine vorher zu definierende Box beschränkt werden (vgl. Befehl box).
Bei Angabe der Option [pix=n] wird nur jedes n-te Pixel berücksichtigt, wodurch die Rechenzeit verkürzt wird.
Als Ergebnis werden die internen Variablen mn oder mn_File (im File "`symbol table"' zu finden) gleich dem berechneten Wert und die Standardabweichung std_dev, die gleichzeitig berechnet wurde, besetzt.
Bei der Option nozero werden die Pixel mit dem Wert "`Null"' nicht berücksichtigt.

Beispiel:
mn lkh198_2 pix=6
(Berechnet den Mittelwert des angegebenen Files und benutzt dazu jedes 6. Pixel)



Zweck:
Ermittelung der Verschiebung zweier Bilder des gleichen Objekts in Reihen- und Spaltenrichtung

Befehl:
offxy

Darstellung:
offxy File1 File2 [sky1=] [sky2=] [rmax=] [cmax=] [quiet]

Bemerkungen:
File1 und File2 werden miteinander verglichen und es werden die Werte bestimmt, um die das File1 verschoben werden müßte, um in bestmöglicher Übereinstimmung mit dem File2 zu gelangen (vgl. Befehl imshift).
Als Ergebnis werden die Variablen dr (Verschiebung um dr Reihen) und dc (Verschiebung um dc Spalten) mit den berechneten Werten angegeben.
Zur Bearbeitung werden die Werte sky1 und sky2 benötigt (vgl. Befehl sky). Werden diese nicht explizit angegeben, wird der Wert der internen Variablen sky verwendet, ist dieser auch nicht definiert, wird die "`Null"' dafür benutzt, was sich jedoch ungünstig auf die Genauigkeit der Rechnung auswirkt.
Durch Angabe der Optionen [rmax] und [cmax] wird die Angabe der Verschiebung auf maximal rmax und cmax beschränkt. Dies verkürtzt zum einen die Rechenzeit, zum anderen beugt diese Maßnahme groben Fehlern vor, denn die Angaben sind nicht immer vernünftig.
Mit der Option [quiet] wird die Angabe der ermittelten Werte auf dem Bildschirm . Die Werte können aber jederzeit durch den Aufruf der Variablen [dr] und [dc] eingesehen werden (vgl. Befehl let).
Die Ausführung der Verschiebung ist mit dem Befehl imshift möglich.

Beispiel:
offxy lkh198_1 lkh198_2 rmax=10 cmax=10
Zweck:
Aperturphotometrie von Sternen in einem CCD-Bild, deren Positionen vorher durch den Befehl stars gemessen worden sind

Befehl:
phot

Darstellung:
phot File [infile=] [outfile=] [binsize=] [mconst=] [adu=] [readnoise=] [ aper=]
[skyinner=] [skyouter=] [verbose] [mean]

Bemerkungen:
Dieses Programm benutzt das vom der Routine stars erzeugte File mit den Koordinaten der Sterne als [infile=] und gibt einen [outfile=] mit den relativen über [mconst=] auf den Himmelshintergrund bezogenen Helligkeiten aus. Die Helligkeit des Himmelshintergrundes ist mit $15^m$ voreingestellt. Das Programm addiert alle Pixelwerte (engl.: counts) innerhalb des durch [aper=] gegebenen Radius um die Zentrumskoordinaten der Sterne. Voreingestellt ist der Wert 3. Danach sucht das Programm nach dem modalen Wert - dem am häufigsten vorkommenden Wert des Himmelshintergrundes - in einem Ring mit dem inneren Radius [skyinner=] und dem äußeren Radius [skyouter=] um den jeweiligen Stern herum. Voreingestellte Werte sind 10 und 20. Der in diesem Ring ermittelte Hintergrundswert wird von der Summe aller Pixelwerte subtrahiert und das Resultat in relative Helligkeiten umgerechnet. Mit der Option [mean] kann statt des modalen Werts der mittlere Pixelwert des Hintergrundes im spezifizierten Ring von der Gesamtzahl der Counts subtrahiert werden. Man achte darauf, daß in diesem Gebiet keine weiteren Sterne liegen! Ein Wert von 99 wird als Helligkeit ausgegeben, wenn Probleme bei der Helligkeitsberechnung auftreten, z.B. ein Stern ist nicht vollständig auf dem Chip abgebildet oder es liegt eine Fehlidentifikation durch das Programm stars vor. Das Programm berechnet einen Fehler für die Helligkeitswerte auf der Grundlage der Parameter [adu=] und [readnoise=]. Mit der Option [adu=] legt man die Anzahl der Elektronen, die auf Grund der analog-digital-Wandlung des Auslesesignals ein Count ausmachen, fest. Mit [readnoise=] ist das Ausleserauschen in Einheiten von Elektronen pro Pixel gemeint. Beide Werte sind mit 1 voreingestellt. [verbose] gibt zusätzliche Kommentare zu den einzelnen Meßwerten aus.

Beispiel:
phot ngc281 infile=281.in outfile=281.out aper=4 aper=5 skyinner=8 skyouter=15

Ausgabe:
Eine Zeile des Ausgabefiles für obiges Beispiel lautet:
15 56.01 120.23 356 23.6 4.56 0.203 4.40 0.113
Lfd. - x-Koord. - y-Koord. - sky value - sky $\sigma$ - Mag.(aper=4) - $\sigma$ Mag. - Mag.(aper=5) - $\sigma$ Mag.
Zweck:
Photometrie mit Anpassung eines Gaußprofils an die Sternscheibchen in einem CCD-Bild, deren Positionen vorher durch den Befehl stars gemessen worden sind

Befehl:
gphot

Darstellung:
gphot File [infile=] [outfile=] [binsize=] [mconst=] [skyinner=] [skyouter=]
[radius=] [verbose] [mean]

Bemerkungen:
Dieses Programm benutzt das von der Routine stars erzeugte File mit den Koordinaten der Sterne als [infile=] und gibt einen [outfile=] mit den relativen über [mconst=] auf den Himmelshintergrund bezogenen Helligkeiten aus. Die Helligkeit des Himmelshintergrundes ist mit $15^m$ voreingestellt. Das Programm paßt ein GAUSSprofil an die durch Beugung und Seeing verbreiterten Sternbilder innerhalb des durch [radius=] angegebenen Wertes um die Zentrumskoordinaten der Sterne an. Voreingestellt ist der Wert 3 für den Radius. Danach wird die Fläche unter dem GAUSSprofil berechnet. Anschließend sucht das Programm nach dem modalen Wert - dem am häufigsten vorkommenden Wert des Himmelshintergrundes - in einem Ring mit dem inneren Radius [skyinner=] und dem äußeren Radius [skyouter=] um den jeweiligen Stern herum. Voreingestellte Werte sind 10 und 20. Der in diesem Ring ermittelte Hintergrundswert wird von der Fläche unter der GAUSSkurve subtrahiert und das Resultat in relative Helligkeiten umgerechnet. Mit der Option [mean] kann statt des modalen Werts der mittlere Pixelwert des Hintergrundes im spezifizierten Ring von der Gesamtfläche subtrahiert werden. Man achte darauf, daß in diesem Gebiet keine weiteren Sterne liegen! Ein Wert von 99 wird als Helligkeit ausgegeben, wenn Probleme bei der Helligkeitsberechnung auftreten, z.B. ein Stern ist nicht vollständig auf dem Chip abgebildet oder es liegt eine Fehlidentifikation durch das Programm stars vor. Das Programm berechnet einen Fehler für die Helligkeitswerte ausschließlich auf der Grundlage der Anpassung des GAUSSprofils. Zusätzliche Fehlerquellen, wie das Rauschen des Hintergrundes und der Ausleseelektronik, werden vernachlässigt. [ verbose] gibt zusätzliche Kommentare zu den einzelnen Meßwerten aus.

Beispiel:
gphot ngc2129 infile=2129.in outfile=2129.out mconst=20 skyinner=7 skyouter=11

Ausgabe:
Eine Zeile des Ausgabefiles für obiges Beispiel lautet:
15 56.01 120.23 356 23.6 4.56 0.203
Lfd. - x-Koord. - y-Koord. - sky value - sky $\sigma$ - Mag. - $\sigma$ Mag.
Zweck:
Bestimmung des Himmelshintergrundsignals und der Pixel mit dem maximalen und minimalen Intensitätswert

Befehl:
sky

Darstellung:
sky File [box=] [bin=] [pix=] [min=] [quiet]

Bemerkungen:
Dieses Programm bestimmt den Himmelshintergrund, indem es mittels eines Histogramms denjenigen Pixelwert ermittelt, der am häufigsten auftritt.
Mit der Option [bin=] kann dabei die Breite der Histogrammabschnitte verändert werden, sie darf jedoch nicht zu klein gewählt werden. Der Standardwert ist 8.
Als Ergebnis werden die internen Variablen sky und skysig mit den berechneten Werten besetzt, gleichzeitig werden die Daten der Pixel mit dem Intensitätsmaximum und -minimum angegeben.
Mit der Option [box=] kann die Operation auf eine vorher zu definierende Box beschränkt werden (vgl. Befehl box).
Bei Angabe der Option [pix=n] wird nur jedes n-te Pixel berücksichtigt, was eine Verkürzung der Rechenzeit mit sich bringt.
Die Option [min=] erlaubt die Angabe des kleinsten zu berücksichtigenden Datenwertes.
Mit der Option [quiet] wird die Ausschrift der ermittelten Werte auf dem Bildschirm unterdrückt. Die Werte können aber jederzeit durch den Aufruf der Variablen sky und skysig eingesehen werden.
Der Befehl sky ohne zusätzliche Angaben bewirkt die Angabe des Inhaltes der Variablen sky.

Beispiel:
sky lkh198_1 box=2 pix=16



Zweck:
Auffinden von Sternen

Befehl:
stars

Darstellung:
stars File [box=] [sky=] [ skysig=] [minsig=] [minfwhm=] [maxfwhm=] [minround=] [maxround=] [minsharp=] [maxsharp=] [outfile=] [verbose] [show]

Bemerkungen:
Dieses Programm sucht im gegebenen Bild-File "`Intensitätsspitzen"', die oberhalb des durch die Optionen [sky=] (Himmelshintergrundsignal), [skysig=] (Rauschpegel des Himmelshintergrundsignals) und [minsig=] (Vielfaches des Rauschpegels des Himmelshintergrundsignals, Standardwert ist 3) schwankenden Intensitätslevels liegen.
Mit der Option [box=] kann die Operation auf eine vorher zu definierende Box beschränkt werden (vgl. Befehl box).
Die Optionen [minfwhm=] [maxfwhm=] definieren die Breite der GAUSSschen Glockenkurve, innerhalb derer der Intensitätswert auf die Hälfte zurückgehen darf, damit das betreffende Objekt als Stern identifiziert wird.
Die Optionen [minround=] [maxround=] und [minsharp=] [maxsharp=] sind zur Eingrenzung der Intensitätsunterschiede in x- und y-Richtung und des Grades der "`Schärfe"' notwendig, damit ein Wert als Stern identifiziert werden kann.
Die Option [verbose] bewirkt die Angabe weiterer Daten zu den angegebenen Sternen, mit [show] kann jeder Stern mit einem Kreuz gekennzeichnet werden.
Als Ausgabe erscheinen der Reihe nach: lfd. Nummer, x-Koordinate, y-Koordinate, Intensität (ohne Himmelshintergrund), sowie weitere Angaben.

Beispiel:
stars lkh198_1 minsig=6
(Wert "`sky"' vorher berechnen, vgl. Befehl sky)
Zweck:
Darstellung des CCD-Bildes auf dem Schirm in Farbcodierung

Befehl:
tv

Darstellung:
tv File [span] [zero] [box] [L=] [Z=] [zoom=] [xo=] [yo=] [erase] [hist] [dither]

Bemerkungen:
Die Daten werden in folgender Art und Weise bearbeitet: pixel = (Wert - zero) $\cdot$ ncolor / span, wobei ncolor gleich der Anzahl der Farben ist, die der Monitor anzeigen kann.
Wenn keine der Optionen [span] oder [zero] angegeben wird, ermittelt das Programm aus einigen ausgewählten Daten automatisch die "`Spanne"' und den "`Null-Wert"'. Sie können auch als Parameter [ L=] und [Z=] angegeben werden.
Mit der Option [box=] kann die Operation auf eine vorher zu definierende Box beschränkt werden (vgl. Befehl box).
Die Option [zoom] wird benutzt, um eine vergrößerte oder verkleinerte Ansicht des Bild-Files zu erhalten. Mögliche Paramater sind dabei 1; 2; 4; 8; 0,5; 0,25; 0,125; ...(ganzzahlige Potenzen der 2 und von deren reziproken Werten).
Die Option [hist] benutzt die Technik des Histogramm-Ausgleichs, wobei das Histogramm des betreffenden Bild-Files vorher berechnet werden muß (vgl. Befehl hist).
Mit der Option [dither] steht eine andere Darstellungsmöglichkeit zur Verfügung, die sich vor allem auf Schwarz-Weiß-Monitoren günstig auswirkt.

Beispiele:
tv lkh198_1 zoom=2 xo=100 yo=100 erase



Zweck:
Anlegen eines Files entsprechend der angegebenen Box

Befehl:
window

Darstellung:
window File box= [outfile=]

Bemerkungen:
Dieses Programm ersetzt das angegebene File durch die Daten innerhalb der Box. Die äußeren Daten gehen verloren.
Die Option [outfile=] bewirkt die Anlage eines neuen Files mit dem anzugebenden Namen. Das Orginal-File bleibt dabei unverändert.

Beispiele:
window lkh198_1 box=1
Zweck:
Transformation vom FITS-Format ins ASCII-Format

Befehl:
readfits

Darstellung:
readfits File1 File2 File3 File4

Bemerkungen:
Im Hinblick auf die Polarisationkartenerstellung werden hier bereits alle vier notwendigen Bilddaten-Files transformiert.
Dieses Programm benötigt eine Bildgröße von 30 $\times$ 30 Pixeln (angepaßt an die Polarisationskartendarstellung mit dem Programm linpol).
Die Ergebnis-Files tragen die gleiche Bezeichnung, jedoch mit dem Anhang "`.asc"'.

Beispiele:
readfits v376_1 v376_2 v376_3 v376_4



Zweck:
Ausführung der Kalibration

Befehl:
kalibrat

Darstellung:
kalibrat File2 File3 File4 w45 w90 w135

Bemerkungen:
Dieses Programm multipliziert jedes Pixel der angegebenen Files mit den vorher ermittelten Kalibrationsfaktoren w45, w90 bzw. w135, welche eine Kalibration der Files in Bezug auf das File1 (w0 = 1) bewirken.

Beispiele:
kalibrat lkh198_2 lkh198_3 lkh198_4 1.11 1.02 0.92



Zweck:
Berechnung der Stokes-Parameter, des Grades und Positionswinkels der linearen Polarisation, Anpassung an das Koordinatensystem (N,O) sowie grafische Darstellung der Polarisationskarte

Befehl:
linpol

Darstellung:
linpol File1 File2 File3 File4 Maskenfaktor Drehwinkel

Bemerkungen:
Dieses Programm führt alle zur Erstellung einer Polarisationskarte notwendigen Schritte aus.
Mit der Angabe des Wertes Maskenfaktor werden alle Polarisationsvektoren unterdrückt, die unterhalb der angegebenen Intensitätsschwelle liegen (dadurch werden alle Polarisationsvektoren im verrauschten Bereich unterdrückt).
Durch Angabe des Wertes Drehwinkel $[^\circ]$ kann eine Drehung und somit die Anpassung der Polarisationsvektoren an das Koordinatensystem (N,O) erfolgen.

Beispiele:
linpol lkh198_5 lkh198_6 lkh198_7 lkh198_8 10 3

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Juergen Weiprecht 2002-10-29