next up previous contents
Next: Kataloge astronomischer Objekte Up: Grundlagen Previous: Grundlagen   Contents

1.1.1 Sternbilder

Schon im Altertum wurden Gruppen von Fixsternen, die an der Himmelssphäre benachbart sind, bildhaft zu Sternbildern zusammengefaßt; die Sterne eines Sternbildes können räumlich weit voneinander entfernt sein. Im Jahre 1925 wurden die Grenzen der Sternbilder nach internationaler Vereinbarung durch Ausschnitte von Rektaszensions- und Deklinationskreisen festgelegt. Insgesamt wird der Himmel durch 88 Sternbilder vollständig überdeckt. Die heute gebräuchlichen Sternbildnamen stammen vielfach aus der griechischen Mythologie. Alle Sterne mit einer Poldistanz $\psi$ kleiner als die geographische Breite $\varphi$ stehen als Zirkumpolarsterne immer über dem Horizont, Sterne mit $\psi \geq 180^{\circ} - \varphi$ erscheinen nie über dem Horizont des Beobachtungsortes. Innerhalb eines Sternbildes werden die Sterne ungefähr ihrer Helligkeit nach bis etwa zur 4. Größenklasse mit kleinen griechischen Buchstaben bezeichnet (nach J. BAYER [1572-1625]). Schwächere Sterne werden mit kleinen lateinischen Buchstaben oder auch mit Zahlen bezeichnet (nach F. FLAMSTEED [1646-1719]). Die vollständige Bezeichnung eines Sterns setzt sich danach zusammen aus dem griechischen bzw. lateinischen Buchstaben oder einer Zahl, gefolgt vom Genitiv des lateinischen Sternbildnamens oder dessen Abkürzung, z.B. $\alpha$ Lyrae = $\alpha$ Lyr, g Leonis = g Leo, 32 Ursae Majoris = 32 UMa. Für die hellsten Sterne sind auch heute noch Eigennamen gebräuchlich, die oft arabischen Ursprungs sind.
next up previous contents
Next: Kataloge astronomischer Objekte Up: Grundlagen Previous: Grundlagen   Contents
Juergen Weiprecht 2002-10-29