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Das in der Astronomie wohl am häufigsten verwendete Koordinatensystem
ist das Äquatorsystem (siehe Abb. 1), dessen
Grundebene durch die bis in die scheinbare
Himmelskugel ausgedehnte Äquatorebene der Erde gebildet wird. Die gedachte
Schnittlinie der Äquatorebene mit der scheinbaren Himmelskugel ist der
Himmelsäquator. Je nach Art des Leitpunktes, von dem aus die in der
Ebene des
Himmelsäquators liegende Winkelkoordinate gemessen wird, unterscheidet man
das ruhende vom rotierenden Äquatorsystem.
Beim ruhenden Äquatorsystem ruht der als Leitpunkt dienende Schnittpunkt
des Himmelsäquators mit dem Meridian relativ zum Beobachter
(Meridian: gedachte Linie an der scheinbaren Himmelskugel von Nord
über den Zenit nach Süd).
Von diesem Leitpunkt aus wird der zeitlich veränderliche Winkel
(Stundenwinkel) in Richtung der scheinbaren
täglichen Bewegung der Gestirne abgetragen. Beim rotierenden
Äquatorsystem wird der fest
mit der scheinbaren Himmelskugel verbundene Schnittpunkt
zwischen Himmelsäquator und Ekliptik (Frühlingspunkt) verwendet,
welcher somit in Bezug auf den
Beobachter rotiert (Ekliptik: gedachte Schnittlinie der Bahnebene des
Erde-Mond-Systems mit der scheinbaren Himmelskugel).
Vom Frühlingspunkt ausgehend wird der
rotationsunabhängige Winkel (Rektaszension)
in Richtung der Erdrotation gemessen. Die Lage der auf dem Himmelsäquator
liegenden Nullpunkte von ruhendem und rotierendem Äquatorsystem wird
zueinander durch die Angabe des Winkels (Sternzeit)
angegeben. Es gilt:
Die Winkel
werden meist
in Zeiteinheiten im Intervall
ausgedrückt.
Die zweite Koordinate (Deklination)
des Äquatorsystems (ruhend und rotierend) kennzeichnet
den Winkelabstand zum Himmelsäquator und liegt im Intervall
(positiv in Richtung Himmelsnordpol).
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Abb.1 :Äquatorsystem |
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Juergen Weiprecht
2002-10-29