Durch die nachfolgende Elektronik müssen die äußerst geringen, an der
Anode erzeugten Photoströme zur meßtechnischen Erfassung aufbereitet
werden.
Im Laufe der gerätetechnischen Entwicklung sind dafür die folgenden
Verfahren angewandt worden:
Direkte analoge Messung des Anodenstroms. Trotz der hohen
Verstärkungen der Photomultiplier sind
hierfür über einen extrem großen Bereich
lineare Verstärker mit hohem Verstärkungsgrad erforderlich. Die zu
registrierenden Ströme liegen zwischen 0,5 nA (Dunkelstrom) und einigen
mA.
Analoge Messung nach Integration des Photostroms durch einen
Kondensator.
Digitale Erfassung der Meßwerte nach Strom/Frequenz-Umsetzung.
Zählung der durch Photonen ausgelösten Elektronenlawinen.
Das zuletzt genannte Verfahren, das wegen der Vermeidung analoger
Signalverarbeitung und der dabei oft auftretenden Drift verschiedener
Übertragungsgrößen die größte Meßgenauigkeit gestattet,
entspricht seit der
wesentlichen Erhöhung der Geschwindigkeit digitaler Schaltungen
in den 60er Jahren bis heute dem Stand der Technik. Die dazu genutzten SEV
haben Breiten der von einzelnen Photonen ausgelösten Impulse von
etwa 50 ns. Diese Impulse können mit Zählern, die eine entsprechend dichte
Eingangsimpulsfolge zulassen, erfaßt werden. Die Zählergebnisse stehen
nach der Zählertoröffnungszeit sofort zur digitalen Weiterverarbeitung
zur Verfügung. Bei der Messung müssen zwei Fehlerquellen beachtet werden:
Der Impulsfolge, die durch auf die Katode treffende Photonen
ausgelöst wird und deren Impulshöhen zwischen zwei bestimmbaren
Grenzen liegt, sind sowohl Dunkelimpulse überlagert, die vor allem
durch spontane, thermisch bedingte Emission
einzelner Elektronen aus den Dynoden entstehen, deren
Impulshöhe daher unter der Signalimpulshöhe liegt, als auch durch
kosmische Strahlung ausgelöste Impulse, deren Impulshöhe über der
oberen Signalimpulsschwelle liegt. Es ist daher erforderlich, dem
extrem breitbandigen Impulsverstärker (0 Hz bis ca. 100 MHz) einen
Impulshöhendiskriminator nachzuschalten, dessen untere Schwelle (Abb. 9)
über den größten Dunkelimpulsen liegt und dessen obere Schwelle
größer ist, als alle Signalimpulse, aber kleiner, als die durch
kosmische Strahlung ausgelösten Impulse.
Abb. 9: Impulshöhenverteilung
Insbesondere bei hellen Meßobjekten vermögen die verwendeten
Impulszähler oft nicht, einzelne der poissonverteilten, dicht
aufeinanderfolgenden Impulse zu trennen: es besteht eine für die
Meßanordnung spezifische Totzeit . Das tatsächliche Zählergebnis
läßt sich näherungsweise aus dem gemessenen Zählergebnis durch
die Beziehung
errechnen, wenn die Totzeit
bekannt ist [5]. In [10] ist für die in der vorliegenden Aufgabe
eingesetzte Gerätekonfiguration (SEV, Verstärker, Diskriminator,
400-MHz-Zähler) eine Totzeit
ns ermittelt worden.