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Das Photometer wird von einem PC 486 gesteuert. Das Programm UVBYOBS.EXE
regelt die Übernahme der Meßdaten, steuert die verschiedenen Meßarten
und erlaubt über eine Sofortauswertung eine Einschätzung der Qualität
der Messung. Nach dem Start wird eine Liste von Standard- und
Programmsternen eingelesen. Nach der Anzeige der Sternzeit gelangt man
durch Drücken der Taste in das Hauptmenü. Hier wird zuerst
die Anzahl der Meßzyklen pro Messung eingestellt. Bevor ein Stern
gemessen wird, erfolgt zunächst eine Messung der Rotationsgeschwindigkeit
des Filterrads (Kontrollmessung). Dabei wird die Durchlaufzeit pro Filter
sowie das Verhältnis der Durchlaufzeiten aller Filter bezüglich eines
Vergleichsfilters bestimmt. Die Verhältnisse sind nahezu eins und müssen
bei der Bildung der Farbenindizes berücksichtigt werden. Die
Durchlaufzeiten selbst dienen zur Reduktion der Ergebnisse auf eine
feste Zeiteinheit. Die Kontrollmessungen sind über die gesamte
Zeitdauer der Beobachtungen in regelmäßigen Zeitabständen zu wiederholen.
Vor Beginn und nach dem Ende der Beobachtungen wird mit der Option
"`Dunkelstrom"' die Zählrate bei unbelichtetem SEV gemessen.
Jetzt kann das
Teleskop auf einen Standardstern pointiert werden. Der Stern wird
zunächst etwas außerhalb der Meßblende positioniert und mit dem
Menüpunkt "`Himmel"' der Hintergrund gemessen. Nun wird über den Handschalter
der Stern genau in die Blendenmitte gebracht und mit der Option
"`Standardstern"' der Meßvorgang ausgelöst. Auf dem Bildschirm werden
die Zählraten pro Filter und die Anzahl der schon abgelaufenen Meßzyklen
angezeigt. Nach Beendigung der Messung erscheint die mittlere
Zählrate für jedes Filter, der relative Fehler des Mittelwerts und das
Verhältnis
in der Anzeige. Der Fehler durch das reine
poissonverteilte Photonenrauschen bei der Zählrate wird mit dem
statistischen Fehler der Einzelmessung ins Verhältnis gesetzt.
Ein Wert nahe 1 ist dann zu erwarten, wenn das zusätzliche Rauschen
durch die Einflüsse der Erdatmosphäre gering ist. Mit diesen Angaben
läßt sich die Güte der Messung abschätzen. Der relative Fehler des
Mittelwerts sollte 0,05 nicht überschreiten.
Nach der Messung eines Standards gelangt man durch Drücken der Taste
automatisch in einen
Grafikbildschirm, auf dem die Differenz Standardhelligkeit minus
gemessener Helligkeit über der Luftmasse für alle Farben angezeigt wird.
So wird man sofort über die Größe der atmosphärischen Extinktion informiert. Damit der
Beobachter sofort erkennen kann, wie die Sterne unterschiedlichen
Spektraltyps über der Luftmasse verteilt sind, werden sie durch
unterschiedliche Farben auf dem Bildschirm dargestellt. Eine gleichmäßige
Verteilung ist erforderlich, um systematische Fehler bei der Bestimmung
von Farbgleichungen und Extinktion zu vermeiden.
Nach der Messung des
Sterns kann der Himmelshintergrund erneut gemessen werden. Bei hellen
Sternen genügt jedoch eine Messung vor oder nach der Beobachtung des Sterns.
Die Suche nach weiteren Standards in einer bestimmten Azimutrichtung
wird durch die Option "`Suche nach Extinktionssternen"' unterstützt.
Die äquatorialen Koordinaten, Helligkeiten und Farben von Standardsternen
in einem vom Beobachter vorgegeben Azimutsektor werden angezeigt.
Auch hier werden die Daten entsprechend der Farbe des Sterns angezeigt,
um die richtige Auswahl der Sterne im Hinblick auf die Bestimmung
der Farbgleichungen zu erleichtern.
Das Programm wird mit dem Menüpunkt "`Ende"' verlassen. Das Sichern der
Daten auf der Festplatte sowie der Dateiname, unter dem die
Beobachtungsdaten abgespeichert werden, wird angezeigt.
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Juergen Weiprecht
2002-10-29