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Die Reduktion der Rohdaten erfolgt mit dem Programm 4COLRED.EXE. Im
Menü, das nach dem Laden erscheint, sind die einzelnen Reduktionsschritte
aufgelistet. Sie sind der Reihenfolge entsprechend abzuarbeiten.
Zwischen den einzelnen Reduktionsschritten hat man die Möglichkeit, sich
Graphiken der einzelnen Reduktionsgrößen als Funktion der Zeit anzeigen
zu lassen. Hier lassen sich einzelne fehlerhafte Meßwerte per Hand
eliminieren, wenn sie die Reduktion stark verfälschen, oder man nimmt
für einzelne Zeitabschnitte separate Reduktionen vor.
Da die Korrekturwerte durch mehrdimensionale Ausgleichungen ermittelt
werden, ist es unbedingt erforderlich, vor dem Abspeichern der reduzierten
Meßwerte die Verteilung der Residuen - das sind die Differenzen der
reduzierten Beobachtungswerte mit den Standardwerten - bezüglich Farbe,
Zeit, Helligkeit und Luftmasse zu kontrollieren.
Ist kein Gang mit einem der vier Parameter zu beobachten, können
die Zwischenergebnisse abgespeichert und das Programm verlassen werden.
Im folgenden listen wir die einzelnen Reduktionsschritte entsprechend
ihrer Reihenfolge noch einmal auf:
- Die Meßwerte sind von den instrumentellen Einflüssen zu befreien.
Änderungen der Durchlaufzeit pro Filter und der Verhältnisse
der Durchlaufzeiten mit der Zeit sind durch Ausgleichungen zu
berechnen.
- Die Messungen sind vom Einfluß des Himmelshintergrundes zu befreien.
Das Reduktionsverfahren hängt vom zeitlichen Verlauf und der
Größe der Schwankungen des Hintergrunds ab. Bei großen Schwankungen
ist jeder Stern mit seinem Hintergrund zu reduzieren. Bei kleinen
Schwankungen ist es besser, eine oder mehrere, für verschiedene
Zeitabschnitte getrennte Ausgleichungen vorzunehmen.
- Die Messungen sind vom Einfluß der Extinktion zu befreien.
Beim ersten Durchlauf, wenn noch keine Farbgleichungen zur Verfügung
stehen, behandelt man die Beobachtungswerte wie Standardwerte,
d.h., es wird nur eine einfache Ausgleichung zur Ermittlung der
Extinktionskoeffizienten durchgeführt. Man untersuche jedoch stets,
ob eine zeitliche Änderung der Extinktion während der Zeitdauer der
Beobachtungen vorlag. Hat man im zweiten Durchlauf Farbgleichungen
vorliegen, ist zwischen Farbgleichungen und Extinktion solange zu
iterieren, bis sich die Extinktionskoeffizienten nicht mehr merklich
ändern.
- Die Residuen sind nach Trends bezüglich Zeit, Luftmasse, Helligkeit
und Farbe zu kontrollieren.
Mit den von der atmosphärischen Extinktion befreiten Meßwerten können nun
die Farbgleichungen zwischen dem System des Beobachters und dem
Standardsystem berechnet werden. Dazu verwendet man das Programm 4COLFGL.EXE.
Die Farbgleichungen werden durch zweidimensionale Ausgleichungen
bestimmt. Nach der Berechnung der Koeffizienten kann man auf einem
Graphikbildschirm die Verteilung der Residuen über Helligkeit und
Farbe der Sterne kontrollieren. Ist kein Gang mit einer dieser Variablen
mehr vorhanden, sind die Farbgleichungen richtig bestimmt.
Mit den so bestimmten Farbgleichungen wird nun die Extinktion in einem
zweiten Durchlauf des Programms 4COLRED.EXE endgültig berechnet.
Aus den erhaltenen Extinktionskoeffizienten für die Farbenindizes berechnet
man die entsprechenden Werte für die Helligkeiten. Hiervon subtrahiert
man die Anteile der Rayleigh-Streuung und der Ozonabsorption und erhält
die Werte für die Aerosolextinktion.
Durch nochmaliges Logarithmieren von Gleichung (11) erhält man eine
lineare Beziehung zwischen
und :
|
(22) |
Durch einfache lineare Regression erhält man die Konstanten
und .
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Juergen Weiprecht
2002-10-29