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Die Sonne rotiert differentiell (siehe [5]), wobei sich Unterschiede in der
Rotationsperiode besonders zwischen den mit einem starken Magnetfeld
verbundenen Sonnenphänomenen, z.B. Flecken und dem "`unmagnetischen"'
Photosphärengas ergeben. Da einzelne Flecken, vor allem in den ersten
Entwicklungsstadien einer Fleckengruppe, ihre heliographische Länge
verändern können, ergibt sich der genaue Wert der mittleren siderischen
Rotation der Sonne erst auf Grund längerer Beobachtungsreihen.
Bestimmt man für einen Fleck seinen Abstand (im gleichen Maß wie
und ) vom Mittelpunkt
der sichtbaren Sonnenscheibe
(Abb. 1) und den in
gemessenen Winkelabstand des
Flecks von der projizierten Rotationsachse, so ergibt sich für den auf den
Sonnenmittelpunkt S bezogenen Winkel (Abb. 4)
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(9) |
Der am Durchstoßpunkt D der Rotationsachse der Sonne durch die
Sonnenoberfläche auftretende Winkel des Flecks vom
Zentralmeridian der Sonne läßt sich mit Hilfe des sphärischen Dreiecks
DF
unter Anwendung des sphärischen
Sinussatzes (Abb. 4) errechnen:
also
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(10) |
Die noch unbekannte heliographische Breite des Flecks ergibt sich mit
Hilfe des Seitenkosinussatzes zu
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(11) |
Bestimmt man zu zwei verschiedenen Zeitpunkten und ,
,
,
Tag, dann ergibt sich für die scheinbare Bewegung des
Sonnenflecks in bezug auf den Zentralmeridian
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(12) |
Bezeichnet in Abb. 5 den Ort der Erde in ihrer Bahn um die Sonne zum
Zeitpunkt und einen Punkt mit dem Winkelabstand vom
Zentralmeridian zum Zeitpunkt , so bewegt sich im Intervall
die Erde um den Winkel bis ,
der Punkt auf Grund der Sonnenrotation um den Winkel bis
, wobei er dann den Winkelabstand vom Zentralmeridian hat.
Nach Abb. 5 ist
also
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(13) |
Bezeichnet man weiter mit
: die synodische Rotationsperiode der Sonne,
: die siderische Rotationsperiode der Sonne,
: die siderische Umlaufperiode der Erde um
die Sonne,
so gilt allgemein
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(14) |
Durch Einsetzen der Beziehung (13) erhält man die gesuchte siderische
Rotationsperiode der Sonne
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(15) |
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Juergen Weiprecht
2002-10-29