Next: Versuchsanleitung
Up: Messung der Randverdunklung der
Previous: Physikalische Ursachen der Randverdunklung
  Contents
Die Messungen bestehen in
der Registrierung des in einer Photodiode durch die lokale Flächenhelligkeit
der Sonne ausgelösten Photostroms. Die Photodiode ist zentral in der Fläche
eines Sonnenprojektionsschirmes (siehe Abb. 5) eingebaut. Durch eine im
Vergleich zum Sonnenbild kleine Öffnung in einer kegelförmigen Blende wird
jeweils nur
von einem kleinen Flächenstück die Helligkeit bestimmt. Bei den Messungen
wird die Sonnenscheibe zunächst zentral zur Meßblende eingestellt, dann
zu Beginn der Messungen die
Sonne mit der Feinbewegung in Rektaszension außerhalb des
Projektionsschirmes gestellt und durch die tägliche
Bewegung über den Schirm laufen gelassen.
Abb. 5:
Ansicht des Sonnenprojektionsschirmes P mit aufgesetztem Kegel K zur
Abschirmung der hinter der zentralen Öffnung befindlichen Diode vor
schrägem Strahleneinfall. Das Teleskop ist so einzustellen, daß der
Scheibenmittelpunkt
der Sonne zentral durch die Meßöffnung
im Kegel läuft. Die Durchgangszeit (
der Sonne durch die
Meßblende wird dadurch bestimmt, daß mit einer Stoppuhr die Zeitdifferenz
zwischen den Kontakten des linken Sonnenrandes () mit dem Sockel des
Kegels und des rechten Sonnenrandes () gemessen wird. Die scheinbare
tägliche Bewegung der Sonne ist
.
Die Registrierung des ausgelösten
Photostromes erfolgt auf einem Schreiber. Abb. 6 zeigt ein charakteristisches
Bild einer derartigen Registrierung. Für deren quantitative Auswertung ist die
|
Abb. 6:
Registrierkurve der Randverdunklung der Sonne mit einem feststehenden
Teleskop. In der Nähe des Sonnenrandes
steigt die Intensität der gemessenen Strahlung durch das Streulicht langsam
an (Teil 1). Der anschließende steile und praktisch lineare Anstieg umfaßt
die Zeitspanne vom ersten Kontakt des endlich ausgedehnten
Detektors E mit der
Sonnenstrahlung bis er vollständig erfaßt ist (Teil 2). Erst danach wird der
durch die Randverdunklung geprägte Intensitätsverlauf über die
Sonnenscheibe
(Teil 3) registriert. Die Festlegung des Nullpunktes des Ausschlages am
Schreiber erfolgt mit Hilfe der Durchgangszeit der Sonne durch eine Marke
bei feststehendem Fernrohr.
Festlegung des Nullpunktes des Ausschlages
wichtig,
d.h. die Bestimmung der Stellen in der Registrierung, an denen der
Sonnenrand den Detektor gerade erfaßt bzw. ihn verläßt. Diese Festlegung soll
über die Bestimmung der Durchgangszeit
der Sonne durch
eine Marke am Schirm erfolgen. Aus der Schreibergeschwindigkeit
[cm/s] läßt sich der Sonnendurchmesser [cm] entsprechend dem
Maßstab der Registrierung berechnen. Außerdem ist noch eine Korrektur an
anzubringen, die die Zeit berücksichtigt, in der die
Sonnenscheibe den endlich ausgedehnten Detektor gerade erfaßt bis sie
ihn ganz bedeckt. Mit dem Einpassen dieses Durchmessers
in die Registrierung wird der Nullpunkt der Registrierungen für die Werte der
Randverdunklung festgelegt. Bei diesem Verfahren ist auf eine möglichst
genaue Zentrierung des Sonnenbildes bezüglich der Meßblende zu achten.
Ziel der Messungen ist es, Intensitätsverhältnisse
entsprechend der Gleichungen (13), (17) zu
bestimmen.
Die Verbindung zwischen den Meßwerten und den Intensitäten
stellt die Beziehung
|
(18) |
mit
her. In der Korrekturfunktion bedeuten
: relative Durchlaßfunktion der Erdatmosphäre,
: relative Durchlaßfunktion der Teleskopoptik,
: relative Durchlaßfunktion der Filter,
: Empfindlichkeit der Photodiode und
: Verstärkung der Schreiberempfindlichkeit
.
: ist ein Proportionalitätsfaktor [cm].
Während die Werte der empirischen Funktionen , und
instrumentell festgelegt sind, hängen die Werte in
starkem Maße von meteorologischen Faktoren ab. Bei der Bildung des
Verhältnisses
|
(19) |
kürzen sich die Faktoren weg.
Next: Versuchsanleitung
Up: Messung der Randverdunklung der
Previous: Physikalische Ursachen der Randverdunklung
  Contents
Juergen Weiprecht
2002-10-29