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1.5.3 Hinweise

Zu 1.: Die Bestimmung der Reichweite des Fernrohrs erfolgt vorzugsweise mit Hilfe der Nordpolsequenz [3], die auf der Karte (Abb. 8) abgebildet ist. Suchen Sie die auf der Karte mit den Buchstaben a bis t gekennzeichneten Sterne der Reihe nach auf und haken Sie diejenigen in der vorbereiteten Beobachtungsskizze ab, die Sie sehen können. Verwenden Sie dazu zwei Okulare mit verschiedenen Brennweiten. Anstelle der Nordpolsequenz können auch die Plejaden benutzt werden. Karte und Helligkeiten finden Sie in [4]. Achten Sie auf eine gute Dunkeladaption des Auges. Vergleichen Sie die erhaltenen Werte mit der theoretisch für das Fernrohr zu erwartenden Grenzhelligkeit. Nehmen Sie für die Berechnung an, daß die Grenzhelligkeit bei Beobachtung mit dem bloßen Auge 6$^{\rm m}$ beträgt.
Tabelle 5: Helligkeiten von Sternen der Nordpolsequenz
Bezeichnmung visuelle Bezeichnung visuelle Bezeichnung visuelle
des Sterns Helligkeit des Sterns Helligkeit des Sterns Helligkeit
1s 2,$^{\rm m}$08 10 9,$^{\rm m}$06 13 10,$^{\rm m}$27
2r 6,38 6r 9,24 8r 10,40
5 6,49 11 9,56 14 10,56
6 7,11 12 9,77 6s 10,70
8 8,08 4s 9,83 16 11,20
4r 8.23 7r 9,87 17 11,30
9 8,81 5s 10,06 18 11,90


Zu 2.: Der Gesichtsfelddurchmesser $d$ kann aus der Zeit $\Delta t$ ermittelt werden, den ein Stern der Deklination $\delta$ benötigt, um infolge der täglichen Bewegung das Gesichtsfeld zu durchlaufen. Es gilt
\begin{displaymath}
d = k_{1} \,\cdot \,k_{2}\,\cdot \,\Delta t \,\cdot \,\cos \delta.
\end{displaymath} (15)

Die Konstante $k_{1}$ berücksichtigt, daß $\Delta t$ in Sonnenzeit gemessen wird. Es ist $k_{1} = 1,0027$. Die Konstante $k_{2}$ ist der Umrechnungsfaktor von Zeit- in Winkelmaß. Für zwei Okulare mit verschiedenen Brennweiten ist der Gesichtsfelddurchmesser aus jeweils fünf Messungen zu ermitteln, sein mittlerer quadratischer Fehler ist zu berechnen.
Zu 3.: Suchen Sie die Doppelsterne der beigefügten Tabelle an Hand von vorher von Ihnen angelegten Beobachtungsskizzen in der angegebenen Reihenfolge auf. Geben Sie eine kurze Beschreibung

\begin{figure}
% latex2html id marker 640
\unitlength1cm
\begin{picture}(12,1...
...ml agt $2^{\circ}$~x~$2^{\circ}$. Der Stern 1s ist der Polarstern.
\end{figure}

Ihrer Wahrnehmungen (Trenngüte, Farbe der Komponenten, Helligkeitsunterschied). Schätzen Sie den Positionswinkel der schwächeren Komponente relativ zur helleren ab. Bestimmen Sie das Auflösungsvermögen des Fernrohrs bei Verwendung zweier Okulare unterschiedlicher Brennweiten an Hand der in der Tabelle gegebenen Winkelabstände der Komponenten. Berechnen Sie das theoretische Auflösungsvermögen des Fernrohrs und vergleichen Sie Ihre Ergebnisse damit.
Tabelle 6: Doppelsterne

Name $\alpha_{2000}$ $\delta_{2000}$ scheinb. Winkel-
      Helligkeit abstand
$\delta$ Cephei 22$^{\rm h}$ 29$^{\rm min}$ 10$^{\rm s}$ +58$^{\circ}$ 25 $'$ (3,8); 7,5 41,0$''$
$\beta$ Cygni 19 30 43 +27 58 3,2; 5,4 34,3
$\psi$ Draconis 17 41 56 +72 09 4,6; 5,8 30,3
$\zeta$ Ursae Majoris 13 23 05 +54 56 2,3; 4,0 14,5
$\eta $ Cassiopeiae 00 49 06 +57 49 3,6; 7,5 10,1
$\gamma $ Andromedae 02 03 54 +42 20 2,2; 5,0 10,0
$\gamma $ Arietis 00 53 32 +19 18 4,7; 4,6 8,2
$\xi $ Cephei 22 03 37 +64 38 4,6; 6,6 7,2
$\gamma $ Leonis 10 17 12 +20 06 2,6; 3,8 4,9
$\varrho $ Herculis 17 23 41 +37 09 4,5; 5,5 4,0
$\iota $ Trianguli 02 15 56 +33 21 5,4; 7,0 3,6
$\varepsilon $ Draconis 19 48 12 +70 16 4,1; 7,3 3,1
$\varepsilon^1$ Lyrae 18 44 20 +39 40 5,1; 6,0 2,8
$\varepsilon^2$ Lyrae 18 44 23 +39 37 5,1; 5,4 2,3
$\alpha$ Geminorum 07 34 36 +31 53 2,0; 3,0 1,8

Zu 4. bis 6.: Informieren Sie sich über die Lage der Objekte am Himmel und fertigen Sie Umgebungskarten zur Erleichterung des Aufsuchens an.
Verwenden Sie zur Messung der Winkelabstände und -durchmesser die Teilung an den Feinbewegungsschnecken. (Achtung: Diese Teilungen sind nur für Relativmessungen geeignet; dabei muß der tote Gang der Schnecken beachtet werden.)
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Juergen Weiprecht 2002-10-29