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5.1.3 Klassifikation von veränderlichen Sternen

Bei der prinzipiellen Unterteilung nach Lichtwechselursachen kann man grob zwei Arten, den
$\textstyle \parbox{7.5cm}{ -- Bedeckungslichtwechsel und den eigentlichen \\
-- physischen Lichtwechsel}$ unterscheiden. Der Bedeckungslichtwechsel beruht auf einer gegenseitigen Bedeckung zweier Doppelsternkomponenten, deren Bahnebene zufällig in der Sichtlinie zur Erde liegt. Der streng periodische Lichtwechsel ist primär eine Folge der gegenseitigen Bedeckung beider Komponenten, kann aber bei engen Sternpaaren von sekundären Effekten an den Sternen (z.B. Deformation zu Ellipsoiden, "`heißen"' Flecken auf der Sternoberfläche, Massenaustausch) überlagert sein. Bei den physischen Veränderlichen sind Änderungen ihrer Zustandsgrößen oder Wechselwirkungsprozesse mit zirkumstellarer Materie die Ursache des Lichtwechsels. Ein großer Teil dieser Gruppe von Veränderlichen sind Pulsationsveränderliche, d.h. ihre Radien verändern sich periodisch. Mit den Schwingungen (radial, nichtradial) der Radien gehen z.B. Änderungen der effektiven Temperatur einher, die sich in Schwankungen der Leuchtkraft und damit bei der Beobachtung/Messung der scheinbaren Helligkeiten äußern. Rasche Helligkeitsänderungen mit großen Amplituden treten bei Nova- und Supernovaausbrüchen auf. Die verschiedenen Klassen der physischen Veränderlichen bevölkern unterschiedliche Gebiete des HERTZSPRUNG-RUSSELL-Diagramms. Allein aus dieser Tatsache kann man schlußfolgern, daß die physischen Veränderlichen bestimmte Stadien der Sternentwicklung repräsentieren und deshalb zur empirischen Überprüfung theoretisch gewonnener Ergebnisse herangezogen werden können.
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Juergen Weiprecht 2002-10-29