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Filter | Farbbereich | [nm] | [nm] | [mag] | [mag] |
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(U)ltraviolet | 365 | 70 | 0.533 | - | |
(B)lue | 440 | 100 | 0.234 | 0.001 | ||
(V)isuell | 550 | 90 | 0.098 | 0.030 | ||
(R)ed | 720 | 220 | 0.032 | - | ||
(I)nfrared | 900 | 240 | 0.013 | - | ||
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(u)ltraviolet | 350 | 34 | 0.665 | 0.016 | |
(v)violet | 410 | 20 | 0.335 | - | ||
(b)lue | 470 | 16 | 0.185 | 0.005 | ||
(y)ellow | 550 | 24 | 0.098 | 0.029 | ||
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Abb. 1:
Im oberen Teil ist die Energieverteilung eines A0-Sterns zusammen mit
der Wellenlängenabhängigkeit der interstellaren Extinktion dargestellt.
Die Einheit ist Größenklassen mit willkürlich gewähltem Nullpunkt.
Im mittleren Teil sind die auf eins normierten Filtertransmissionskurven
für das UBVRI- und das uvby-System gegeben. Im unteren Teil ist in einem
logarithmischen Maßstab die Quanteneffektivität verschiedener Detektoren
als Maß für die Empfindlichkeit der Empfänger aufgetragen.
Empfindlichkeit der Photoplatte muß man bei dieser
Anwendung etwas geänderte Filter verwenden, so daß das Produkt
denselben Wellenlängenverlauf zeigt
wie das Originalfilter zusammen mit dem SEV. Das UBV-System wurde
später im optischen Wellenlängenbereich durch zwei weitere Filter R und I
ergänzt. Fast ebenso häufig wird heute das uvby-System verwendet.
Es wurde 1963 von B. STRÖMGREN ebenfalls für lichtelektrische Empfänger
definiert. Die Parameter beider Systeme sind in Tab. 1 zusammengestellt.
In Abb. 2 sind die Filterkurven beider Systeme zusammen mit den
Empfindlichkeitskurven verschiedener Detektoren für den optischen
Bereich dargestellt.
Der Vorteil des uvby-Systems liegt in den schmaleren Bandbreiten der
Filter und einer optimalen Anordnung bezüglich der spektralen
Energieverteilung in den Sternen. Sie erlaubt eine wesentlich präzisere
Ableitung von astrophysikalischen Parametern der Sterne und des
interstellaren Mediums als das UBV-System.
Bei der Festlegung des Nullpunkts der Helligkeitsskala eines photometrischen
Systems geht man von der spektralen Energieverteilung eines nicht durch
die interstellare Extinktion beeinflußten A0V-Sterns aus. Per Definition wird
festgelegt, daß für einen solchen Stern alle Helligkeiten des
Systems den gleichen Wert haben. Man erreicht das, indem man der
additiven Konstanten in Gleichung (2) für jede Helligkeit einen
geeigneten Zahlenwert gibt. Bildet man jetzt Differenzen von Helligkeiten
innerhalb eines Farbsystems, z.B. und , so hat jeder Stern
entsprechend seinem Spektraltyp und dem Betrag der interstellaren
Extinktion eine feste Position in einem Diagramm, auf dessen Achsen
und aufgetragen sind. Sterne mit gleichen astrophysikalischen
Parametern nehmen unabhängig von ihrer scheinbaren Helligkeit den
gleichen Platz in diesem Diagramm ein. Die Helligkeitsdifferenzen
werden in der Photometrie Farbenindizes genannt. Das beschriebene
Diagramm ist ein Zwei-Farben-Diagramm (ZFD). Es wird im Zusammenhang
mit Aufgabe 17 näher erläutert.
Unter der schon weiter oben gemachten Annahme, daß die Sterne in erster
Näherung als schwarze Strahler zu betrachten sind und wir es mit
monochromatischen Helligkeiten zu tun haben, kann man zeigen, daß die
Farbenindizes für ein beliebiges photometrisches System in
folgender Weise mit der effektiven Temperatur verknüpft sind [4]:
(5) |
(6) |
Abb. 2:
Zwei-Farben-Diagramm im UBV-System. Dargestellt ist die Lage von schwarzen
Strahlern vorgegebener Temperatur (gestrichelte Kurve). Reale
Hauptreihensterne, die nicht durch interstellare Extinktion verfärbt sind,
ordnen sich entsprechend ihrem Spektraltyp entlang der durchgezogenen
Linie an.
Ein Farbsystem ist vollständig durch einen Satz sehr genau vermessener
sogenannter Standardsterne definiert. Sie sind mit dem Originalsystem
beobachtet worden. Bei jeder Beobachtung eines unbekannten Sterns in
einem gegebenen photometrischen System sind einige dieser Standardsterne
mit zu vermessen. Der Vergleich der Standardhelligkeiten oder Farbenindizes
dieser Sterne mit denjenigen Werten, die mit der Filter-Empfänger-Kombination
eines anderen Beobachters erhalten wurden, liefert die Farbgleichungen.