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9.2.3 Hinweise

Das Auffinden von Bezugssternen (Aufgabe 2) wird durch die Aufhellung des Nachthimmels während der Vollmondphase erschwert. Außerdem steht bei Vollmond keine Hörnerspitze als gut bekannter Bezugspunkt zur Verfügung. Bei abnehmender Phase geht der Mond erst sehr spät auf, wobei die als Bezugssterne in Frage kommenden Sterne noch später aufgehen. Für die Durchführung der Beobachtung wird also der Zeitraum des zunehmenden Mondes empfohlen.

Zu 1.: Die Höhenmessung mittels Sextant und künstlichem Horizont ist im Rahmen der Aufgabe "`Geographische Ortsbestimmung aus Sonnenbeobachtungen mit dem Sextanten"' dargelegt. Im Falle des Mondes gilt es außerdem im Sinne der Meßgenauigkeit zu beachten, daß die Hörnerspitzen von direktem und eingespiegeltem Mondbild durch leichtes seitliches Verkanten des Sextanten exakt zur Deckung gebracht werden (siehe Abb. 5).


Abb. 5: Links: Richtige Einstellung, bei der beide Bilder exakt zur Deckung gebracht wurden. Rechts: Falsche Einstellung.

Der für die Mittelpunktsbestimmung des Mondes nötige scheinbare topozentrische Monddurchmesser wird gemessen, indem der Mond direkt anvisiert wird und die untere Hörnerspitze des Spiegelbildes mit der oberen Hörnerspitze des direkten Bildes zur Deckung gebracht wird. überprüfen Sie die Konsistenz Ihrer Durchmesserbestimmung mit der Parallaxenmessung, indem Sie den linearen Durchmesser des Mondes als bekannt voraussetzen, und vergleichen Sie den Wert mit den Angaben in [1] bzw. [2].

Zu 2.: Informieren Sie sich in Vorbereitung der Aufgabe mit Hilfe der drehbaren Sternkarte und eines Jahrbuches oder unter Benutzung eines entsprechenden Computerprogramms (z.B. PCCOSMOS) über die Lage der Mondbahn sowie die in Frage kommenden Bezugssterne am Beobachtungsabend. Der Bezugsstern muß in jedem Falle östlich des Mondes stehen, da er wegen des starken Helligkeitsunterschiedes zum Mond direkt durch das Fernrohr beobachtet werden muß, während der Mond über den Hilfsspiegel ins Fernrohr abgebildet wird und eventuell durch Einklappen von Filtern in den Strahlengang abgeschwächt werden kann. Steht kein heller Stern zur Verfügung, ist eine Mire (z.B. eine Straßenlaterne) auszuwählen, die in der Nähe des Schnittpunktes der Mondbahn mit dem Horizont liegt. Der Stern oder eine definierte Stelle der Mire wird zur Messung mit einer (aber immer der gleichen) der Hörnerspitzen des Mondes zur Deckung gebracht. Zur Vereinfachung der Auswertung sollten die Messungen in gleichmäßigen Abständen von etwa 10 min erfolgen. Das ist jedoch keine Voraussetzung; wichtig ist aber, daß die Zeit zwischen den Beobachtungen exakt gemessen wird. Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit dem Wert der (ungestörten) Geschwindigkeit, welche sich nach der Beziehung (1) ergibt!
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Juergen Weiprecht 2002-10-29