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1.3.1 Vergrößerung

Bei visuellen Beobachtungen spielt die Vergrößerung $V$ des Teleskops eine Rolle. Darunter versteht man das Verhältnis der Größe der Blickwinkel mit $(\omega_2)$ und ohne Fernrohr $(\omega_1)$ zu einem weit entfernten Objekt (Abb. 5). Dieser Wert ist gleich dem Verhältnis der Größe der Eintrittspupille $D$ zu der der Austrittspupille $d$. Für kleine Winkel gilt:
\begin{displaymath}
V = \frac{\tan \omega_2}{\tan \omega_1} \approx \frac{\omeg...
...{\omega_1}
= \frac{f_{\rm obj}}{f_{\rm ok}} = \frac{D}{d}.
\end{displaymath} (1)


Abb. 5: Vergrößerung des astonomischen Fernrohrs.

Von einer Normalvergrößerung spricht man, wenn der Durchmesser der Austrittspupille gleich dem der Augenpupille $d_{\rm A} \approx 6 \, $mm ist; also $V_{\rm norm} = D/6 \, ; \, [D/{\rm mm}]$. Es wird dann das gesamte das Okular verlassende Lichtbündel vom Auge aufgenommen. Bei geringerer Vergrößerung treten adaptionsabhängige Lichtverluste durch eine Beleuchtung der Iris auf. Bei der sogenannten förderlichen Vergrößerung entsprechen die Auflösungsvermögen von Teleskop und Auge einander. Das Auflösungsvermögen des Auges ist etwa $120''$, so daß sich
\begin{displaymath}
V_{\rm f\ddot o rd} = \frac{120}{\alpha_{\rm Grenz}} =
582...
...c{D}{\lambda} \, ; \qquad [D/{\rm mm}, \, \lambda/{\rm nm}]
\end{displaymath} (2)

ergibt. Da das Maximum der Augenempfindlichkeit bei $\lambda \approx
560$ nm liegt, kann man $V_{\rm f\ddot o rd} \approx D \, ; \, [D/{\rm mm}] $ setzen. Wählt man die Vergrößerung $V < V_{\rm f\ddot o rd}$, so löst das Auge nicht alle Details auf; bei $V > V_{\rm f\ddot o rd}$ hat man eine sogenannte "`leere"' Vergrößerung, da das Fernrohrbild keine weiteren Details erkennen läßt.
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Juergen Weiprecht 2002-10-29