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Durch Sternzählungen in Kugelsternhaufen erhält man bei geeigneter
Wahl der Einheiten und der Normierungsbedingung, daß die Sterndichte
im Zentrum des Haufens gleich Eins ist:
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Jeder Einzelstern wird sich ständig unter dem Einfluß der Gesamtmasse
der übrigen Sterne befinden. Die individuellen Anziehungskräfte werden
nur dann eine Rolle spielen, wenn im Verlauf der Bewegung
zwei Sterne einander sehr nahe kommen. Dieses Problem wollen wir
hier vernachlässigen. Wir haben es hier also in erster Näherung nicht
mit einem Störungsproblem [1], sondern mit einer andersartigen
Zentralkraft zu tun.
Da die Massen von Hauptreihensternen nur
etwa um den Faktor 30 verschieden sind und ein Kugelsternhaufen
im Durchschnitt Sterne enthält, können wir für die Sternmasse
mit einem mittleren Wert rechnen. Wenn die Sterne verschiedener Massen
nicht unterschiedlich stark gegen das Zentrum des Haufens konzentriert
sind, wird man dabei keinen wesentlichen Fehler machen. Wir können
also in guter Näherung die Sterndichte gleich der Massendichte
setzen. Auf unseren Probekörper mit der Masse wirkt die gesamte
Masse innerhalb des Radius , der kleiner als der Abstand
des Probekörpers ist, so, als wäre diese Masse bei im Mittelpunkt
des Haufens konzentriert. Die Wirkungen der Massen außerhalb von
auf heben sich gegenseitig auf. Man erhält die Masse innerhalb
von durch Integration über die Massendichte:
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Die Kraft auf den Probekörper ergibt sich dann einfach zu:
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Die Differentialgleichungen für die Bewegung des Probekörpers im
Kugelsternhaufen lauten:
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Jede dieser Gleichungen läßt sich in zwei Differentialgleichungen
1. Ordnung zerlegen, die man dann z.B. mit einem Runge-Kutta-Verfahren
integrieren kann (siehe Aufgabe 13 und [6]).
Als Bahnform erhält man ellipsenähnliche Kurven mit sich drehender
Apsidenlinie. Ein Beispiel ist in Abb. 2 dargestellt.
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Juergen Weiprecht
2002-10-29