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Mittels des Fehlerfortpflanzungsgesetzes und der Standardabweichung
einer Einzelbeobachtung läßt sich der mittlere Fehler
des
arithmetischen Mittels (Standardabweichung des arithmetischen Mittels)
bestimmen. Er ergibt sich zu
|
(27) |
Für die partiellen Ableitungen erhält man nach (9)
Unter Verwendung von (15) folgt daraus, da für alle
Beobachtungen gleich ist,
Während sich durch die Erhöhung der Anzahl der Beobachtungen die
Standardabweichung der Einzelbeobachtungen nicht verkleinern läßt
-
in (15) kommt für jeden neuen Beobachtungswert ein Summand hinzu - ist dies
bezüglich des arithmetischen Mittels möglich. Die Standardabweichung
sinkt aber nur proportional zu .
Das arithmetische Mittel wird meist als endgültiges Beobachtungsergebnis
angesehen. Es ist aber im allgemeinen nicht mit dem wahren Wert der
Beobachtungsgröße identisch. Mit einer bestimmten statistischen Sicherheit
befindet sich (bei Abwesenheit systematischer Fehler) der
wahre Wert in einem Intervall
um den Mittelwert.
Die Intervallgröße ist von der Höhe von anhängig: Je größere
Sicherheitsforderungen man stellt, um so größer ist zwangsläufig das
Intervall, in dem der wahre Wert liegen kann. Zur Bestimmung von
kann man wieder die Tabelle 1 benutzen, nur muß man jetzt in
Vielfachen von
, des mittleren Fehlers des arithmetischen
Mittels, angeben,
geht dann in
über. Das
Intervall
wird als Vertrauensintervall des
arithmetischen Mittels bei vorgegebener statistischer Sicherheit
bezeichnet.
Bei allen bisherigen Überlegungen wurde eine sehr große Anzahl von
Beobachtungen vorausgesetzt. Vielfach ist das aber in der Realität nicht
erreichbar. Je kleiner ist, um so stärker weicht die tatsächliche
Verteilung der Beobachtungsfehler von der GAUSS-Verteilung (und
entsprechend
von
) ab. Im Falle kleiner beschreibt man
die
Fehlerverteilung durch die sogenannte t-Verteilung (oder STUDENT-Verteilung),
auf die hier aber nicht im einzelnen eingegangen werden kann.
Es soll nur angegeben werden, wie sich für eine bestimmte, vorgegebene
statistische Sicherheit die Größe des Vertrauensintervalls
bei kleinem ergibt. Es gilt
|
(28) |
Dabei ist ein Korrekturfaktor, der von der Höhe der vorgegebenen
statistischen Sicherheit und der Anzahl der zur Verfügung stehenden
Beobachtungen abhängt. In der Tabelle 2 ist für einige - und -Werte
angegeben. Der Vergleich mit Tabelle 1 zeigt, daß für sehr große
in
übergeht.
Ist die gesuchte Größe nur indirekt zu ermitteln, so errechnet man
zunächst für die einzelnen Beobachtungsgrößen
die
Größe des Vertrauensintervalls
um
die jeweiligen arithmetischen Mittel bei vorgegebener statistischer
Sicherheit :
In Analogie zu (26) ergibt sich aus diesen Werten die Größe des
Vertrauensintervalls
mit
Bei der Berechnung des arithmetischen Mittels benutzt man formal
Tabelle 2: Die STUDENT-Verteilung für eine kleine
Anzahl von Beobachtungen. Wahrscheinlichkeiten dafür, daß ein Zufallsereignis
innerhalb vorgegebener Intervallgrenzen liegt.
|
P = 68,3% |
P = 95,0% |
P = 99,0% |
P = 99,7% |
n |
t |
t/ |
t |
T/ |
t |
t/ |
t |
t/ |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
2 |
1,80 |
1,270 |
12,70 |
9,00 |
64,0 |
45,30 |
235,0 |
166,20 |
3 |
1,32 |
0,762 |
4,30 |
2,50 |
9,9 |
5,70 |
19,2 |
11,10 |
4 |
1,20 |
0,600 |
3,20 |
1,60 |
5,8 |
2,90 |
9,2 |
4,60 |
5 |
1,15 |
0.514 |
2,80 |
1,20 |
4,6 |
2,10 |
6,6 |
3,00 |
6 |
1,11 |
0,453 |
2,60 |
1,10 |
4,0 |
1,70 |
5,5 |
2,30 |
8 |
1,08 |
0,382 |
2,40 |
0,84 |
3,5 |
1,20 |
4,5 |
1,60 |
10 |
1,06 |
0,335 |
2,30 |
0,72 |
3,2 |
1,00 |
4,1 |
1,30 |
20 |
1,03 |
0,230 |
2,10 |
0,47 |
2,9 |
0,64 |
3,4 |
0,77 |
30 |
1,02 |
0,186 |
2,00 |
0,37 |
2,8 |
0,50 |
3,3 |
0,60 |
50 |
1,01 |
0,143 |
2,00 |
0,28 |
2,7 |
0,38 |
3,2 |
0,45 |
100 |
1,00 |
0,100 |
2,00 |
0,20 |
2,6 |
0,26 |
3,1 |
0,31 |
200 |
1,00 |
0,071 |
1,99 |
0,14 |
2,6 |
0,18 |
3,0 |
0,21 |
n |
t 1 |
|
t 1,96 |
|
t 2,58 |
|
t 3 |
|
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Juergen Weiprecht
2002-10-29