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Reduktion der systematischen Fehler
Ein beträchtlicher Anteil der Signalwerte, wie sie nach Verstärkung und
Digitalisierung der CCD-Ladungsinhalte vorliegen, stammt nicht vom Objekt,
sondern von der Meß- und Verstärkerelektronik. Diese liefert durch ihre
Betriebsspannung einen als Bias (deutsch: Vorspannung) bezeichneten
Signalanteil. Der Bias-Anteil der Meßwerte wird üblicherweise mit
bezeichnet.
Mit der Dunkelsignalreduktion wird die Reduktion
des von der Temperatur abhängigen Dunkelsignals () bezeichnet.
Dieses verfälscht während der Integrationszeit als Dunkelstrom
das Signal.
Die Reduktion erfolgt auf der Grundlage einer vor der eigentlichen Messung
angelegten Tabelle, in der passend zur Belichtungszeit jeder Aufnahme der
jeweilige -Wert entnommen wird. Die Reduktion der Meßwerte
(die durch die CCD-Matrix gewonnenen Daten werden im weiteren mit
bezeichnet) erfolgt durch Subtraktion der Werte von und :
.
Bei sehr guter Kühlung (-120C) wird der -Wert zunehmend
kleiner, so daß er gegenüber bedeutungslos wird.
Jedes Pixel einer CCD-Anordnung reagiert mit unterschiedlicher Empfindlichkeit.
Dieser systematische Effekt wird auch als Festmusterrauschen bezeichnet.
Die Größenordnung dieser Unterschiede liegt bei etwa 2-5%. Da an dieser
Tatsache nichts zu ändern ist, macht es sich erforderlich,
die dunkelsignalreduzierten Meßwerte von den Pixeln der CCD-Matrix
mit pixelabhängigen Wichtungsfaktoren zu multiplizieren.
Anschaulich bedeutet dies, ein CCD-Feld mit Pixeln gleicher Empfindlichkeit
("`flaches"' Feld) zu schaffen, was zu der aus dem Englischen stammenden
Bezeichnung flat-field-Reduktion führte.
Hierzu werden Aufnahmen bei völlig diffusem Licht gemacht, wofür z.B.
das Licht des "`grauen"' Dämmerungshimmels genutzt werden kann. Wichtig ist
nur, daß das (CCD-Bild bei gleichmäßiger Beleuchtung) mit dem
gleichen Filter aufgenommen wird, und daß das Signal in etwa so groß wie das
vom Objekt ist.
Die Wichtungsfaktoren für die einzelnen Pixel ermitteln sich aus dem
Verhältnis des Mittelwertes der dunkelsignalreduzierten
(
) -Werte
aller CCD-Pixel (
) zum dunkelsignalreduzierten
-Wert des jeweiligen Pixels ():
.
Ein weiterer Schritt beinhaltet die Reduktion des Hintergrundsignals.
Die als Hintergrundsignal wirkende Nachthimmelsemission,
die im Verlaufe der Datenreduktion zu subtrahieren ist,
wird in den Bild-Files an Hand von
Gebieten bestimmt, die frei von der Emission kosmischer
Objekte sind.
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Juergen Weiprecht
2002-10-29